Elektroauto kaufen: Das sind die Vor- und Nachteile der Stromer
Geringere Emissionen
Sicher einer der Hauptgründe für den Kauf eines Elektroautos: die fehlenden CO2-Emissionen. Allerdings muss man fairerweise dazu sagen, dass die Produktion der Batterie energieaufwändiger als die Produktion eines Verbrennermotors ist. Das wird auch immer wieder von Kritikern angemerkt. Der ADAC hat jedoch berechnet, dass ein E-Auto im Fahrbetrieb diesen CO2-Fußbabdruck schnell wieder abbaut. Spätestens ab einer Fahrleistung von 50.000 bis 100.000 Kilometern wird der CO2-Nachteil der Stromer wieder ausgeglichen. Auch das Fraunhofer-Institut kommt in einer Studie zu dem Schluss, dass Elektroautos über ihre gesamte Nutzungsdauer hinweg eine deutlich positive Treibhausgasbilanz aufweisen als konventionelle Fahrzeuge.
Kostenlose Parkplätze
Zumindest während des Ladevorgangs sind Parkplätze an E-Ladesäulen in der Regel kostenlos. Das kann sich besonders dann als Vorteil erweisen, wenn sich die Plätze in begehrten Innenstadtlagen befinden. Fürs Laden muss der E-Auto-Besitzer aber natürlich trotzdem zahlen. Viele Supermärkte locken ihre Kunden allerdings inzwischen auch mit kostenlosen Lademöglichkeiten.
In einigen Städten wie Hamburg oder München dürfen Elektroautos zudem auch kostenlos auf eigentlich gebührenpflichtigen Parkplätzen abgestellt werden – zumindest im Rahmen der Höchstparkdauer für diesen Stellplatz. Das deutschlandweit geltende Elektromobilitätsgesetz ermöglicht es Städten, Kommunen und Gemeinden, diese Fahrzeugklasse gegenüber den Verbrennern zu bevorzugen.
Was gegen ein Elektroauto spricht
Fehlende Ladeinfrastruktur
Die Ladeinfrastruktur ist eines der zentralen Themen bei einer Entscheidung für oder gegen ein Elektroauto. "Wenn Sie keine Möglichkeit haben, zu Hause zu laden, dann kaufen Sie kein Elektroauto", warnte jüngst Renault-Chef Luca de Meo (55).
Für Immobilieneigentümer mit gekauftem Stellplatz ist dies sicher kein Problem. Für rund 1500 bis 2000 Euro können sie sich eine sogenannte Wallbox neben ihrem Parkplatz installieren lassen. Das ist ein Starkstromanschluss speziell für E-Autos. Wer meint, ein Verlängerungskabel tut es hier auch, wird allerdings schnell enttäuscht. Der Ladevorgang dauert eher Tage als Stunden und belastet zudem den Anschluss.
Für Mieter ist das Ganze schon etwas schwieriger. Wer einen eigenen Stellplatz angemietet hat, hat immerhin seit Ende 2020 einen gesetzlichen Anspruch auf den Einbau einer Wallbox.
Ohne Stellplatz ist man auf den Arbeitgeber oder öffentliche Ladepunkte angewiesen. Das könnte vor allem in dicht besiedelten Gebieten schnell zum Eigentor werden. Schließlich muss die entsprechende Ladesäule auch gerade dann frei sein, wenn man Zeit zum Laden hat. Auch an einer Schnellladesäule sollte man etwa eine halbe Stunde Wartezeit einplanen, bis die Batterie wieder auf 80 Prozent aufgeladen ist – mehr sollten es in der Regel nicht sein, um den Akku zu schonen.
Doch da immer mehr Elektroautos über Deutschlands Straßen rollen, wird auch die Verfügbarkeit an freien Ladesäulen immer knapper. Schließlich kommt Deutschland beim Ausbau der Ladeinfrastruktur kaum hinterher. Derzeit gibt es hierzulande 28.726 Ladestationen mit rund 52.000 Normalladepunkten und 9400 Schnellladepunkten . Wie der Verband der Automobilwirtschaft (VDA) in seinem Ladenetz-Ranking ermittelt hat, kommen auf einen öffentlichen Ladepunkt im Schnitt rund 22 Elektroautos. Im Jahr 2022 waren es nur 17 Stromer. Die Versorgungslücke wächst also.
Immerhin haben nun auch die Mineralölkonzerne das Thema Laden für sich entdeckt. So will beispielsweise Shell in Kürze zwei Ladestationen in Deutschland eröffnen . Bis 2030 beabsichtigt der Konzern zudem, die Zahl der Ladepunkte an den rund 1000 Tankstellen von 240 auf 3000 ausbauen. Der Betreiber der 1000 Esso-Tankstellen in Deutschland, die EG Group, will diese mit Ultraschnellladern aufrüsten. Und BP will gemeinsam mit Volkswagen innerhalb von 24 Monaten bis zu 4000 Ladepunkte in Deutschland und Großbritannien errichten.
Die Konzerne setzen darauf, dass sich die Kunden länger an den Tankstellen beziehungsweise Ladestationen aufhalten müssen und dadurch vermutlich auch mehr konsumieren. Selbstverständlich arbeiten auch Autokonzerne wie Porsche oder Audi an einem entsprechenden Ausbau der Infrastruktur. Wie erfolgreich die Ingolstädter dabei sind, muss sich allerdings erst noch zeigen.
Geringere Reichweite
Mit einem Verbrenner kann das Elektroauto bei der Reichweite noch immer nicht mithalten. Der ADAC kam im vergangenen Jahr zu dem Schluss, dass die Stromer im Durchschnitt 15 bis 20 Prozent geringere Reichweiten erzielen als Fahrzeuge mit Verbrennermotor. Das ist natürlich vor allem für Vielfahrer, die lange Strecken fahren, lästig und zeitraubend.
Allerdings belegen auch viele Studien, dass Autofahrerinnen und -fahrer am häufigsten kurze Strecken mit ihren Fahrzeugen zurücklegen. Dafür reichen die Akkus allemal.
Im Winter müssen die Akkus allerdings besonders im Blick behalten werden, da sie deutlich schneller schlapp machen. Schließlich müssen nun nicht nur der Innenraum und die Scheiben beheizt werden, sondern auch die Batterie selbst. Der ADAC schreibt hier von einem Mehrverbrauch im Winter von immerhin 10 bis 30 Prozent.
Fazit: Elektroautos holen rasant auf
Die Vorteile von Elektroautos gegenüber Verbrennern überwiegen zunehmend. Letztendlich auch, weil diese Antriebsart politisch gewollt und dementsprechend gefördert wird. Wer das Problem mit der Ladeinfrastruktur für sich persönlich gut lösen kann, für den könnte sich ein Umstieg – vor allem in diesem Jahr mit dem höheren Umweltbonus – durchaus lohnen.
Elektroauto kaufen: Diese 10 Fehler sollten Sie vermeiden
Elektroauto kaufen: Diese 10 Fehler sollten Sie bloß nicht machen

23. Mai 2022 | Hannah Anhorn
Viele Autokäufer kaufen zum ersten Mal in ihrem Leben ein voll elektrisches Auto. Oft achten sie dabei nur auf die Reichweite und wissen nicht, worauf es bei der Anschaffung eines Elektroautos wirklich ankommt. deckt zehn typische Fehler beim E-Auto-Kauf auf.
Wenn Sie planen von einem Verbrenner auf ein Elektroauto umzusteigen, gibt es ein paar Sachen zu beachten. Fragen nach Reichweite, Akkugröße oder Ladeanschluss sollten Sie unbedingt vor Fahrzeugbestellung sich selbst beantworten. Um hier nichts falsch zu machen, zeigt Ihnen die häufigsten Fehler beim E-Auto-Kauf und worauf es bei der Anschaffung ankommt.
1. Auf CCS verzichten
Mit einem CCS-Anschluss können Sie Ihr E-Auto unterwegs viel schneller laden. Die Ladeleistung an den Schnellladesäulen liegt meist zwischen 50 und 100 Kilowatt und zum Teil sogar bis zu 350 Kilowatt. Vor allem, wenn Sie auf regelmäßiges schnelles Laden unterwegs angewiesen sind, sollten Sie auf die CCS-Kompatibilität des E-Autos achten. Autos mit CCS-Anschluss erzielen außerdem bessere Gebrauchtpreise.
Achtung: Wenn Sie nur ein Stadtauto brauchen, das Sie überwiegend dort laden, entscheiden Sie sich lieber für ein E-Auto mit hoher Ladeleistung über Typ 2, etwa den Renault Twingo Electric. Er schafft an geeigneten Wallboxen und Ladesäulen bis zu 22 kW und benötigte deshalb nicht unbedingt CCS, was in der Stadt wesentlich weniger vertreten ist als Typ 2.
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2. Die falsche Akkugröße wählen
Mehr Reichweite und ein großer Akku bedeuten nicht zwingend, dass das E-Auto besser ist. Viel eher geht es darum, dass die Akkugröße zu Ihren persönlichen Anforderungen passt. Wenn Sie häufig längere Strecken fahren, lohnt es sich in einen teureren, größeren Akku zu investieren.
Für alltägliche Pendelstrecken ist eine kleine Batterie ausreichend. Auch wichtig zu beachten ist die Effizienz des Stromers, also wie viel Strom verbraucht wird und wie hoch die reale Reichweite ist.
Wie weit komme ich mit einem Elektroauto? Diese Frage stellen sich viele, die ein Elektroauto kaufen oder leasen möchten. Der zeigt, wie weit Sie mit einem Elektroauto, Hybrid oder Plug-in-Hybrid rein elektrisch fahren können.
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3. An der Winterausstattung sparen
Wer auf die Winterausstattung verzichtet spart oft am falschen Ende. Akku-, Sitz-, Scheiben- und Standheizung sind für E-Autos, nicht nur komfortabel, sondern auch echte Stromsparer. Körpernahe Wärme ist beim E-Auto energetisch viel günstiger als das Innenraumgebläse. Die Maximalleistung von Heizgebläsen im Auto liegt bei über fünf Kilowatt . Doch die Sitzheizung macht mit wenigen hundert Watt Leistung ein behagliches Gefühl. Das gilt auch für die Lenkradheizung. Die Scheibenheizung befreit das E-Auto ebenso viel effizienter von Eis als das Gebläse.
Sie können Akku- und Standheizung zeitgeschalten oder per App aktivieren, wenn das E-Auto noch am Strom hängt. Das bringt ein dickes Komfort-Plus und Extra-Reichweite, denn das E-Auto muss den Strom zum Aufheizen nicht während der Fahrt aus dem Akku ziehen, sondern kann ihn quasi direkt aus der Steckdose verheizen.
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4. Auf die Wärmepumpe verzichten
Ein Elektromotor erzeugt zu wenig Abwärme, um den Innenraums per Gebläse aufzuheizen, wie man es von Verbrennern kennt. Stattdessen zieht das Heiz-Gebläse Strom aus dem Akku. Hohe Heizleistung kostet also Reichweite.
Eine Wärmepumpe hilft. Mit ihr wird die Abwärme der Antriebskomponenten oder die Umgebungswärme zum Aufheizen benutzt. Die Reichweite leidet hier nicht darunter.
Wer jetzt Angst hat, dass der Akku und somit die Reichweite darunter leiden könnte kann aufatmen. Hier finden Sie sechs Tricks, wie Sie mit Ihrem Elektroauto gut durch den Winter kommen:
So fahren E-Autos im Winter weiter
5. Keine Förderungen beantragen
Durch den Umweltbonus können Sie beim Kauf eines Elektroautos oder Plug-In-Hybriden bares Geld sparen. Im Detail wird der Bonus so verteilt:
E-Autos unter 40.000 Euro werden mit 9.000 Euro bezuschusst. Für Plug-In-Hybride unter 40.000 Euro gibt es 6.750 Euro Förderung.
bezuschusst. Für Plug-In-Hybride unter 40.000 Euro gibt es Förderung. Für E-Autos mit einem Listenpreis über 40.000 Euro liegt der Zuschuss für reine E-Autos bei 7.500 Euro. Für Plug-in-Hybride in dieser Preisklasse bei 5.625 Euro .
Für Plug-in-Hybride in dieser Preisklasse bei . Gebrauchte Elektroautos werden mit 5.000 Euro gefördert, gebrauchte Plug-In-Hybride mit 3.750 Euro. Die Gebrauchten dürfen nicht älter als 12 Monate und nicht mehr als 15.000 Kilometer gelaufen sein oder schon ein mal BAFA-Förderung erhalten haben
Doch Elektroauto-Fahrer profitieren nicht nur vom Umweltbonus. Wechselprämien oder Rabatt-Aktionen der Hersteller machen die Anschaffung eines Stromers noch günstiger. Um sich keine Förderung entgehen zu lassen, sollten Sie auf jeden Fall auf die jeweiligen Fristen achten.
6. Weitere Förderungen verschlafen
Profitieren Sie von den attraktiven Förderprogrammen aus Deutschland, den Bundesländern und den großen deutschen Städten – egal ob Sie für sich privat suchen oder für Ihr Unternehmen. Die Förderungen gibt es sowohl für E-Autos als auch für E-Bikes, E-Lastenfahrräder, E-Busse, zum Ausbau der Ladeinfrastruktur und auch für die Beratung und Installation solcher Anlagen. In unserer Förderdatenbank finden Sie anhand Ihrer Postleitzahl alle Förderprogramme in Ihrer Nähe und erhalten gleich die passenden Antragsformulare.
Zur Förderdatenbank von
7. Keine Neu- und Gebrauchtwagen vergleichen
Auch bei Elektroautos lohnt es sich, neu und gebraucht zu vergleichen. Noch kann man bei gebrauchten Stromern nur wenig sparen. Auf jeden Fall gilt es das Alter und die Laufleitung zu beachten, da auch gebrauchte Elektroautos durch das BAFA gefördert werden.
Worauf Sie sonst noch beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos achten sollten, erfahren Sie hier:
E-Autos gebraucht kaufen
8. Nicht auf die Akku-Garantie achten
Ist der Akku Ihres Stromers kaputt und die Garantie bereits abgelaufen, kann es richtig teuer werden. Vor allem wenn das Problem nicht mehr mit dem Austausch weniger Zellen behoben werden kann. Die Garantie greift meist dann, wenn die nutzbare Kapazität des Akkus innerhalb des Garantiezeitraums unter einen gewissen Prozentsatz sinkt. Oft beträgt der Garantiezeitraum acht Jahre. Es lohnt sich aber genau hinzuschauen, da die gewährte Garantie je nach Hersteller abweichen kann. Welche Hersteller am meisten Garantie geben, erfahren Sie hier:
Wer gibt am meisten Garantie auf E-Auto-Akkus?
9. Sich nicht über das Servicenetz informieren
Bevor Sie sich für ein Elektro-Auto entscheiden, ist es hilfreich sich über die Serviceangebote des Herstellers in der Nähe zu informieren. Tesla beispielsweise hat zum Teil einige Lücken, wenn es darum geht, Servicestandorte gleichmäßig zu verteilen. Damit bei der Wartung oder Reparatur kein böses Erwachen folgt, sollten Sie sich bereits vor dem Kauf über das Servicenetz vor Ort und die nächstgelegene Vertragswerkstatt informieren.
10. Nicht wissen, wo laden
Wenn Sie sich ein Elektroauto anschaffen, kommt auch die Frage auf, wo Sie es laden wollen. Hier spielt auch der Preis eine Rolle. Ihr E-Auto an der heimische Wallbox zu laden, am besten noch mit Solarstrom, ist günstig und umweltfreundlich.
Wenn Sie auf öffentliches Laden angewiesen sind, sollten Sie sich im Vorhinein über das Ladenetz in ihrer Region informieren. Denn im Vergleich zur steigenden Anzahl an Elektroautos gibt es leider zu wenig Ladesäulen.
Alle Infos zum öffentlichen Laden finden Sie hier:
Öffentliches Laden und Parken
Einen Erfahrungsbericht zu Solaranlagen und Elektroautos finden Sie hier:
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Elektroauto kaufen: Lohnt sich die Alternative zum Verbrenner?
Elektroauto kaufen: Lohnt sich die Alternative zum Verbrenner?
Von letzte Aktualisierung am: 8. September 2022
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Zukunft der Fortbewegung oder weiterhin ein Ladenhüter?
Welches Elektroauto soll ich kaufen? Mittlerweile gibt es immer mehr Auswahl.
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor stoßen verschiedene Schadstoffe aus, die nicht nur die Umwelt schädigen, sondern auch die Gesundheit der Menschen gefährden. Eine saubere Alternative sollen Elektroautos darstellen.
Aus diesem Grund hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, dass bis 2022 eine Million E-Autos in Deutschland unterwegs sein sollen. Noch ist diese Zahl jedoch weit entfernt: Am 1. Januar 2019 waren in Deutschland laut Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes 53.861 Elektro-Pkw zugelassen.
Verschiedene Maßnahmen sollen nun dazu führen, dass das Ziel doch noch erreicht wird. Und auch bestehende sowie drohende Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in deutschen Städten bewegen immer mehr Verbraucher zum Umdenken. Lohnt es sich, ein Elektroauto zu kaufen? Worüber sollten Sie sich im Vorhinein Gedanken machen? Können Sie Elektrofahrzeuge auch gebraucht kaufen? Welche Reichweite haben E-Autos? Diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Ratgeber.
FAQ: Elektroauto kaufen Was sind die Vorteile eines Elektroautos? Elektroautos sind energieeffizienter, leiser und wartungsärmer. Außerdem stoßen sie keine Schadstoffemissionen aus und kosten im Betrieb in der Regel weniger als ein vergleichbarer Verbrenner. Für wen lohnt sich ein Elektroauto? Vor allem für Fahrer, die hauptsächlich kurze Strecken zurücklegen. Wer häufig hunderte von Kilometern unterwegs ist, ist aktuell noch mit einem Diesel oder Benziner besser beraten. Wie lange gilt die Kaufprämie für Elektroautos? Der sog. Umweltbonus sollte ursprünglich nur bis Ende 2020 gezahlt werden. Das im September 2019 beschlossene Klimapaket für einen besseren Klimaschutz sieht allerdings eine Verlängerung der Auszahlung ab 2021 vor.
Wie funktioniert ein Elektroauto?
Rund 98 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Pkw werden mit Diesel oder Benzin angetrieben. Die Verbrennungsmotoren funktionieren folgendermaßen: Ein Gemisch aus Kraftstoff und Luft wird in einem Zylinder entzündet und verbrennt dort. Dabei entsteht Druck, welcher einen Kolben in Bewegung bringt. Es folgt eine Übertragung auf eine Welle, die über das Getriebe mit den Rädern verbunden ist.
Bei der Verbrennung von Kraftstoff fallen jedoch Schadstoffe an, die über den Auspuff an die Luft gelangen. Möchten Sie etwas für die Umwelt tun, haben Sie die Option, statt einem Verbrenner ein Elektroauto zu kaufen. Doch wie wird ein solches Fahrzeug eigentlich angetrieben?
Im Motor wird elektrische in mechanische Energie umgewandelt. Das geschieht, insofern es sich um einen Wechselstrommotor handelt, folgendermaßen: Der sogenannte Stator ist ein unbeweglicher Magnet. Dieser umgibt einen Rotor, der drehbar ist, da er auf einer Welle angebracht ist. Den Teilen wird elektrische Energie zugeführt, die in einer Batterie gespeichert wurde. Fließt der Strom, entsteht ein Magnetfeld und der Rotor beginnt sich zu drehen, da sich negative und positive Ladungen anziehen, gleiche sich jedoch abstoßen.
Mit der Bewegung wäre jedoch so nach einer halben Drehung Schluss. Aus diesem Grund wird dem Rotor Wechselstrom zugeführt. Das bedeutet, dass sich die Polung des Stroms in regelmäßigen Abständen ändert. Dadurch bleibt der Rotor weiterhin in Bewegung. Diese Drehbewegung wird dazu verwendet, um das Fahrzeug anzutreiben.
Darüber sollten Sie sich vor dem Kauf Gedanken machen
Emissionsfrei dank Elektro-Antrieb: Ein Auto zu kaufen, welches ohne Verbrennungsmotor auskommt, schont die Umwelt.
Ob Sie nun einen Diesel, Benziner oder ein Elektroauto kaufen möchten: Der Erwerb eines fahrbaren Untersatzes geht in der Regel mit einer größeren Investition einher. Aus diesem Grund sollten Sie im Vorhinein genau überlegen, welches Fahrzeug am besten zu Ihnen passt und wie viel Geld es kosten darf. Bevor Sie sich für einen Elektro-Pkw entscheiden, ist es empfehlenswert, wenn Sie sich zunächst über dessen Vor- und Nachteile klarwerden.
Vorteile beim Kauf eines Elektroautos: Leise und emissionsfrei
E-Fahrzeuge zu kaufen hat viele Vorteile. Da kein Kraftstoff verbrannt wird, wird beim Fahren kein CO2 ausgestoßen. Das macht die Fahrzeuge im Betrieb besonders umweltfreundlich. Des Weiteren ist ein Elektromotor besonders energieeffizient. Das Verhältnis zwischen aufgewendeter und nutzbarer Energie liegt hier bei 90 Prozent, während es bei Verbrennungsmotoren nur etwa 40 Prozent sind.
Wenn Sie ein Elektroauto kaufen, wird Ihnen außerdem auffallen, dass es sehr viel leiser als ein Benziner oder Diesel fährt. Zusätzlich verfügt ein Elektromotor über sehr viel weniger Verschleißteile als ein Verbrennungsmotor. Das macht E-Autos besonders wartungsarm. Reparaturen sind in der Regel einfacher als beim Diesel oder Benziner, was sich auch bei den Kosten bemerkbar macht.
Nicht zu vernachlässigen sind auch die Kosten für den Betrieb. Strom ist um einiges günstiger als Benzin oder Diesel, weshalb Besitzer eines Elektroautos hier bares Geld sparen können.
Hoher Preis, schlechte Ladeinfrastruktur: Diese Nachteile von Elektro-Pkw sind zu beachten
Stromautos zu kaufen hat jedoch nicht nur Vor-, sondern auch nicht zu vernachlässigende Nachteile. Was in der Regel sofort auffällt: Die Kaufpreise für einen E-Pkw sind in der Regel um einiges höher als die für ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Das liegt vor allem daran, dass die Herstellung der verbauten Batterien noch vergleichsweise teuer ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der noch viele Verbraucher davon abhält, ein Elektroauto zu kaufen, liegt darin, dass die Reichweite vieler Modelle kaum an die von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor heranreicht. Je nach Modell und Hersteller ist momentan eine Reichweite von 150 bis 500 Kilometern pro Batterieladung möglich. Im Vergleich dazu können beispielsweise viele Diesel-Pkw mit einer Tankfüllung mehr als 1.000 Kilometer weit fahren.
Oftmals bemängelt wird außerdem die fehlende Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Ein solches Fahrzeug muss mit Strom aufgeladen werden, wenn die Batterien leer sind. Nicht jeder hat jedoch eine eigene Garage, in der das möglich ist. Und auch unterwegs muss ein Elektro-Pkw aufgeladen werden. Entsprechende Ladesäulen sind vielerorts aber weiterhin Mangelware.
Ein weiterer Nachteil, wenn Sie ein Elektroauto kaufen, besteht darin, dass das Aufladen der Batterie sehr viel länger dauert als der Tankvorgang an einer Tankstelle. An einer herkömmlichen Steckdose dauert es teilweise bis zu 14 Stunden, bis die Batterie wieder voll ist. An öffentlichen Ladestationen geht es schneller, doch auch hier dauert der Vorgang länger als an der Tankstelle.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie ein Elektromobil kaufen
Elektroauto günstig bzw. billig kaufen: Häufig geht ein niedrigerer Preis mit einer geringeren Reichweite einher.
Die vorgestellten Vor- und Nachteile zeigen: Möchten Sie ein Elektroauto kaufen, sollten Sie sich dies vorher genau überlegen. Vor allem die folgenden Fragen sollten Sie für sich selbst beantworten, bevor Sie sich für einen E-Pkw entscheiden:
Welche Strecken fahre ich üblicherweise? Für kurze Strecken innerhalb der Stadt bietet sich ein Elektroauto durchaus an. Legen Sie jedoch viele lange Fahrten zurück, wird die mangelnde Reichweite zum Problem.
Für kurze Strecken innerhalb der Stadt bietet sich ein Elektroauto durchaus an. Legen Sie jedoch viele lange Fahrten zurück, wird die mangelnde Reichweite zum Problem. Wo kann ich mein E-Auto aufladen? Ein Pluspunkt liegt vor, wenn Sie einen eigenen Stellplatz haben, an dem das Aufladen der Batterie problemlos möglich ist. Dann empfiehlt sich auch das Anbringen einer sogenannten Wallbox. An dieser können Elektroautos besonders schnell geladen werden. Auch das Vorhandensein ausreichend öffentlicher Ladestationen ist ein gutes Zeichen. Bestehen diese Optionen jedoch nicht, könnten Sie Probleme beim Aufladen bekommen.
Zuschuss, wenn Sie ein E-Auto kaufen: Die Umweltprämie
Wie bereits einleitend erwähnt, möchte die Bundesregierung dafür sorgen, dass bis 2022 gut eine Million Elektroautos in Deutschland zugelassen sind. Einer der ausschlaggebendsten Punkte, die Verbraucher jedoch davon abhalten, ein Elektroauto zu kaufen, ist der relativ hohe Anschaffungspreis.
Um mehr Personen zum Kauf eines Elektro-Pkw zu bewegen, gibt es bereits seit 2016 die sogenannte Umweltprämie. Diese stellt einen Zuschuss für den Autokauf dar. Wie hoch die Prämie ausfällt, hängt davon ab, für welchen Antrieb sich der Käufer entscheidet:
Die Umweltprämie beträgt 4.000 Euro für reine Batterieelektrofahrzeuge sowie Brennstoffzellenfahrzeuge.
für reine Batterieelektrofahrzeuge sowie Brennstoffzellenfahrzeuge. Mit 3.000 Euro wird der Kauf von Plug-In-Hybriden mit einem CO2-Ausstoß von maximal 50g pro Kilometer bezuschusst.
Dabei wird je die eine Hälfte des Zuschusses vom Bund und die andere vom jeweiligen Hersteller getragen. Möchten Sie, wenn Sie ein Elektroauto kaufen, von der Umweltprämie profitieren, müssen dafür jedoch gewisse Voraussetzungen erfüllt werden.
Voraussetzungen für die Umweltprämie
Vorteil, wenn Sie ein E-Auto kaufen: Strom ist günstiger als Sprit.
Antragsberechtigt sind nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen, Vereine, Körperschaften und Stiftungen. Möchten Sie den vollen Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro erhalten, müssen Sie ein reines Batterieelektrofahrzeug erwerben.
Dabei ist wichtig: Die Förderung gibt es nur, wenn Verbraucher Elektrofahrzeuge kaufen, bei denen der Netto-Listenpreis des Basismodells maximal 60.000 Euro beträgt. Teurere Modelle, wie etwa das Tesla Model X (ab 85.300 Euro; Stand Mai 2019), fallen damit aus der Förderung heraus. Für welche Fahrzeuge die Umweltprämie zu haben ist, können Sie der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge entnehmen, welche auf der Homepage des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu finden ist. Diese wird regelmäßig aktualisiert.
Zusätzlich müssen Sie noch die folgenden Voraussetzungen erfüllen, um die Umweltprämie zu erhalten, wenn Sie ein Elektroauto kaufen möchten:
Es handelt sich um einen Neuwagen, der zum ersten Mal zugelassen wird.
Pro Fahrzeug gibt es nur eine Förderung.
Es muss mindestens sechs Monate lang auf den Antragsteller zugelassen bleiben.
Auch beim Leasing eines Elektro-Pkw können Sie die Umweltprämie in Anspruch nehmen. Das lohnt sich häufig vor allem für Unternehmen und Selbstständige. Diese können die Kosten, die für das Leasing anfallen, nämlich voll von der Steuer absetzen. Gut zu wissen:Das lohnt sich häufig vor allem für Unternehmen und Selbstständige. Diese können die Kosten, die für das Leasing anfallen, nämlich voll von der Steuer absetzen.
Wie können Sie die Umweltprämie beantragen, wenn Sie einen Elektrowagen kaufen möchten?
Wenn Sie ein elektrisches Auto kaufen, erhalten Sie die Umweltprämie nicht automatisch. Vielmehr müssen Sie einen entsprechenden Antrag stellen. Ansprechpartner ist hierfür das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Die Antragstellung ist nur online über ein elektronisches Formular möglich, das das BAFA zur Verfügung stellt.
Umweltprämie, wenn Sie ein Elektroauto kaufen: Der Antrag kann nur über das Internet gestellt werden.
Beim Antrag für den Erhalt der Umweltprämie, wenn Sie ein Elektroauto kaufen, müssen Sie unter anderem Angaben zu Ihrer Person (Name, Adresse, etc.) sowie zum Fahrzeug machen. Dazu gehören beispielsweise Informationen zum Hersteller, dem Datum des Erwerbs sowie des Netto-Kaufpreises. Des Weiteren müssen Sie angeben, ob Sie den Elektro-Pkw käuflich erworben haben oder ihn leasen.
Zusätzlich müssen Antragsteller noch eine Kopie des Leasing- bzw. Kaufvertrages oder der verbindlichen Bestellung hochladen. Dieser muss unter anderem zu entnehmen sein, dass der Hersteller den Eigenanteil in Höhe von 2.000 Euro vom Kaufpreis abgezogen hat.
Im Anschluss wird Ihr Antrag dann geprüft. Hat alles seine Richtigkeit, erhalten Sie einen Zuwendungsbescheid. Danach haben Antragsteller, insofern sie dies noch nicht erledigt haben, neun Monate Zeit, um das Elektroauto zuzulassen. Um die Zulassung zu belegen, müssen sie Kopien der Zulassungsbescheinigung Teil I und II sowie die Rechnung für das Auto hochladen.
Wenn Sie ein Elektroauto mit Prämie kaufen, ist dann nur noch ein letzter Schritt auszuführen. Nachdem die nötigen Nachweise hochgeladen wurden, müssen Sie die sogenannte Verwendungsnachweiserklärung, welche Ihnen zur Verfügung gestellt wird, ausdrucken, unterschreiben und dem BAFA zukommen lassen. Nach einer weiteren Prüfung wird dann der Umweltbonus auf das von Ihnen angegebene Konto überwiesen.
Beachten Sie: Den Antrag auf Erhalt der Umweltprämie können Sie nicht vorsorglich stellen. Sie müssen das Elektroauto bereits erworben oder zumindest eine verbindliche Bestellung aufgegeben haben. Eine Zulassung des Kfz oder seine Auslieferung muss jedoch noch nicht stattgefunden haben.
Kfz-Steuer für Elektroautos: Profitieren Sie von Sonderregelungen
Möchten Personen ein Elektroauto kaufen, schrecken die Preise für die fast lautlosen Gefährte sie häufig ab. Beim Kauf eines Fahrzeugs sollten Interessenten jedoch nicht nur auf den Anschaffungspreis an sich achten, sondern auch die Folgekosten mit in die Berechnung einbeziehen.
Einen der Posten, welcher bei allen zugelassenen Fahrzeugen nicht zu vernachlässigen ist, stellt die Kfz-Steuer dar. Sobald ein Pkw zugelassen wird, beginnt für diesen die Steuerpflicht. Je nach Fahrzeug müssen Halter mehrere hundert Euro im Jahr zahlen.
Sie profitieren jedoch von Vorteilen, wenn Sie ein mit Elektromotor angetriebenes Auto kaufen. Liegt die Erstzulassung vor dem 31. Dezember 2020, müssen Sie die ersten zehn Jahre keine Kfz-Steuer für Ihr Elektroauto zahlen. Ist dieser Zeitraum abgelaufen, fällt weiterhin nicht die volle Kfz-Steuer an. Halter müssen stattdessen nur die Hälfte des eigentlich anfallenden Betrages zahlen.
Lohnt es sich für Sie, ein Elektroauto zu kaufen? Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Es kommt immer darauf an, welche Modelle Sie miteinander vergleichen, welche Strecken Sie zurücklegen und welche anderen Kosten anfallen. Grundsätzlich ist der Anschaffungspreis beim E-Auto höher und auch der Wertverlust ist vergleichsweise hoch. Dafür ist Strom günstiger als Diesel oder Benzin, die Wartungskosten fallen geringer aus und Sie müssen weniger Kfz-Steuer zahlen. Bevor Sie sich entscheiden, sollten Sie genau durchrechnen, welcher Antrieb in Ihrem Fall der beste wäre.
Elektrofahrzeuge gebraucht kaufen: Ist das zu empfehlen?
Wenn Sie ein fabrikneues Elektromobil kaufen, sind Sie die ersten zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit.
Die Anschaffungskosten für ein E-Auto sind, wie bereits erwähnt, um einiges höher als für vergleichbare Diesel und Benziner. Viele Verbraucher fragen sich deshalb, ob es nicht möglich wäre, ein Elektroauto gebraucht zu kaufen, um Kosten zu sparen.
Grundsätzlich ist dies möglich. Allerdings sollten Sie, wenn Sie gebrauchte Elektroautos kaufen möchten, beachten, dass sich auf dem Fahrzeugmarkt eher jüngere Fahrzeuge finden lassen – schließlich sind viele Modelle noch nicht lange käuflich zu erwerben. Dementsprechend sind die Anschaffungskosten immer noch vergleichsweise hoch.
Möchten Sie ein Elektromobil gebraucht kaufen, sollten Sie das Fahrzeug auf jeden Fall genau durchchecken lassen. Zwar haben E-Autos weniger Verschleißteile als Pkw mit Verbrennungsmotor, doch auch hier können etwa Fahrwerk oder Stoßdämpfer im Laufe der Zeit Schaden nehmen. Eine Probefahrt ist unerlässlich, damit Sie überprüfen können, ob Mängel vorliegen und wie zufrieden Sie mit dem Fahrverhalten sind.
Der wichtigste Punkt, wenn Sie ein Elektroauto kaufen, das gebraucht ist, stellt die Batterie dar. Deren Leistung nimmt nämlich im Laufe der Zeit ab, so dass die Reichweite des Fahrzeugs nach und nach zurückgeht. Ist die Batterie gar kaputt, wird meist ein äußerst teurer Austausch nötig. Aus diesem Grund sollten Sie die Batterie vor dem Kauf gründlich in einer Fachwerkstatt durchchecken lassen. Dort können entsprechende Daten ausgelesen werden, die etwas über den Zustand des Energiespeichers verraten.
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